Toolbox Murders - 2 Disc Special Edition UK DVD
Anchor Bay 1
1
Regie:
Darsteller:
Release:
26.04.2005
Laufzeit:
91 Minuten
FSK:
ab 18 Jahre
Mehr Infos:
EAN:
5060020623981
Bild:
Widescreen
Ton:
Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1, DTS 5.1
Sprache:
Englisch
Land:
Großbritanien
Jahr:
2003
Toolbox Murders - 2 Disc Special Edition UK
In einem alten Apartmenthaus in Los Angeles wird ein Mieter nach dem anderen bestialisch ermordet und verschwindet spurlos. Die Tatwaffen für die Verbrechen sind jedesmal Werkzeuge. Da keine Leichen der Opfer gefunden werden können und ihr niemand zu glauben scheint, will die neue Mieterin Nell Barrows (Angela Bettis) den dunklen Geschehnissen selbst auf den Grund gehen...
Erschienen als Amaray Doppel DVD
Erschienen als Amaray Doppel DVD
Bewertung 31 Stimmen
mttweb vor 17 Jahren
Haette Tobe Hooper nach THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE nie wieder einen Film gedreht - er waere er heute wahrscheinlich der J.D. Salinger des Horrorfilms, Legende und Mythos zugleich. Sein revolutionaeres Werk von 1974 brach mit saemtlichen Hollywood-Konventionen, definierte das Kino der Angst voellig neu und avancierte binnen kuerzester Zeit zum absoluten Kultstreifen, der es auf drei Fortsetzungen, ein Remake, ein Prequel sowie unzaehlige Ripp-Offs brachte.
Angespornt durch diesen Erfolg drehte Hooper weiter fleissig Filme, verlor sich aber zunehmend im Mittelmass. An den Wahnsinn des TEXAS CHAINSAW MASSACRES kam er nie wieder heran. EATEN ALIVE und FUNHOUSE waren solide inszenierte Schocker, SPONTANEOUS COMBUSTION und LIFEFORCE dagegen hoechstens aufgrund der gelungenen Special Effects sehenswert. Mit Steven Spielbergs POLTERGEIST gelang Hooper auch an der Kinokasse ein fulminanter Hit, doch lange Zeit musste er sich gegen den Vorwurf verteidigen, er sei nur ein Alibi-Regisseur gewesen, und Spielberg habe den Film weitgehend selbst inszeniert. Hooper war noch an einer ganzen Reihe von TV-Serien und -Filmen beteiligt, wobei er dem Horror- und Fantasy-Genre stets treu blieb.
THE TOOLBOX MURDERS aus dem Jahr 2004 sollte Hoopers Comeback auf der Kinoleinwand einlaeuten, und auf den ersten Blick scheint der Film saemtliche Zutaten zu enthalten, die man von diesem Regisseur erwartet: ein irrer Killer, brutale Morde, jede Menge Blut und Geschrei. Und der Streifen haelt, was der Titel verspricht, doch ironischerweise ist gerade das seine groesste Schwachstelle. Die Metzeleien sind zwar effektvoll inszeniert, verderben aber die sorgfaeltig aufgebaute, beklemmend-duestere Atmosphaere und lenken von der durchaus interessanten und spannenden Handlung ab.
Im Mittelpunkt der Story stehen Nell und Steven, die gerade ein guenstiges Appartement im Lusman Arms bezogen haben, einem heruntergekommenen Hochhaus in Los Angeles. Vom ersten Tag an fuehlt sich Nell hoechst unwohl in den langen, spaerlich beleuchteten Fluren des Gebaeudes, nicht zuletzt wegen der seltsamen Geraeusche, die mitunter aus den Zimmern zu hoeren sind. Waehrend Steven als angehender Arzt staendig UEberstunden im der Klinik schieben muss, lernt seine Frau nach und nach ihre mitunter hoechst skurrilen Nachbarn kennen, von denen einige bald darauf spurlos verschwinden, darunter auch die junge Julia, mit der sich Nell gerade erst angefreundet hat. Der Fund einer alten Metalldose mit Haaren und menschlichen Zaehnen sowie die merkwuerdigen Zeichen und Symbole, die der Erbauer des Hauses auf allen Stockwerken hinterlassen hat, bestaerken Nell in ihrem Verdacht, dass etwas mit dem Lusman Arms ganz und gar nicht stimmt. Sie faengt an, ihre eigenen Nachforschungen anzustellen, und bald kommt sie der Wahrheit auf die Spur. Demnach war Lusman, der Erbauer des Komplexes, nicht nur Geschaeftsmann und Architekt, sondern auch Okkultist und ein Anhaenger schwarzer Magie, und was niemandem bisher aufgefallen ist, offenbaren die uralten Plaene des Gebaeudes: Demnach gibt es darin ein geheimes zweites Haus, und dessen einziger Bewohner ist alles andere als ein angenehmer Zeitgenosse...
Nicht zum ersten Mal spielen ein Gebaeude und seine Bewohner eine wichtige Rolle in einem Horrorfilm. ROSEMARY?S BABY und LE LOCATAIRE (dt. Der Mieter) von Roman Polanski sind gute Beispiele, ebenso THE HAUNTING OF HILL HOUSE, SHINING, THE SENTINEL und SEE NO EVIL. In THE TOOLBOX MURDERS gelingt es Hooper vom ersten Moment an, eine unheilschwangere Stimmung aufzubauen, die immer nur dann leidet, wenn der maskierte Killer zuschlaegt und seine Opfer mit Hammer, Bohrmaschine und anderen zweckentfremdeten Werkzeugen traktiert. Dass Hooper inzwischen alle Tricks und Kniffe der Spannungserzeugung perfekt beherrscht, beweisen die vielen Szenen, in denen er die Zuschauer gezielt in die Irre fuehrt und die Erwartungshaltung des Publikums bewusst taeuscht, um gleich darauf die Terror-Schraube umso heftiger anzudrehen.
Die Vorstellung eines verborgenen Hauses, dass so geschickt in dem grossen Gebaeude integriert ist, dass es noch nie bemerkt wurde, ist faszinierend und geht weit ueber die ueblichen Geheimzimmer und -gaenge hinaus. Die Idee dazu haette von H.P. Lovecraft stammen koennen, der in seiner Kurzgeschichte DIE RATTEN IM GEMAEUER sogar eine ganze unterirdische Siedlung beschreibt, und auch das dreieckige Treppenhaus, von oben gefilmt, wirkt allein aufgrund seiner Form so widernatuerlich, als entstamme es ebenfalls Lovecrafts Phantasie. Die Behausung des Killers selbst hingegen koennte auch das Refugium der Sawyer-Familie aus den CHAINSAW-Filmen sein. UEberall liegen, sitzen oder haengen Leichen in unterschiedlichen Stadien des Verfalls, wie einst in den Gewoelben unterhalb des Vergnuegungsparks. Warum all diese Menschen sterben mussten, wird leider bis zum Ende des Films ebenso wenig klar wie das Schicksal des Killers. Spekulierte Hooper womoeglich auf eine Fortsetzung?
Es gab bereits 1978 einen Film mit dem Titel THE TOOLBOX MURDERS (dt. Der Bohrmaschinenkiller) aehnlichen Inhalts, der eindeutig von Hoopers THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE inspiriert war. Hooper drehte somit das Remake eines Schockers, fuer den wiederum sein Werk Pate gestanden hat.
THE TOOLBOX MURDERS hat mehr zu bieten als den ueblichen Body Count, man haette allerdings noch einiges aus der Grundidee herausholen koennen, und die obligatorischen Grausamkeiten wirken etwas fehl am Platze. Horror-Fans duerften dennoch auf ihre Kosten kommen.
Angespornt durch diesen Erfolg drehte Hooper weiter fleissig Filme, verlor sich aber zunehmend im Mittelmass. An den Wahnsinn des TEXAS CHAINSAW MASSACRES kam er nie wieder heran. EATEN ALIVE und FUNHOUSE waren solide inszenierte Schocker, SPONTANEOUS COMBUSTION und LIFEFORCE dagegen hoechstens aufgrund der gelungenen Special Effects sehenswert. Mit Steven Spielbergs POLTERGEIST gelang Hooper auch an der Kinokasse ein fulminanter Hit, doch lange Zeit musste er sich gegen den Vorwurf verteidigen, er sei nur ein Alibi-Regisseur gewesen, und Spielberg habe den Film weitgehend selbst inszeniert. Hooper war noch an einer ganzen Reihe von TV-Serien und -Filmen beteiligt, wobei er dem Horror- und Fantasy-Genre stets treu blieb.
THE TOOLBOX MURDERS aus dem Jahr 2004 sollte Hoopers Comeback auf der Kinoleinwand einlaeuten, und auf den ersten Blick scheint der Film saemtliche Zutaten zu enthalten, die man von diesem Regisseur erwartet: ein irrer Killer, brutale Morde, jede Menge Blut und Geschrei. Und der Streifen haelt, was der Titel verspricht, doch ironischerweise ist gerade das seine groesste Schwachstelle. Die Metzeleien sind zwar effektvoll inszeniert, verderben aber die sorgfaeltig aufgebaute, beklemmend-duestere Atmosphaere und lenken von der durchaus interessanten und spannenden Handlung ab.
Im Mittelpunkt der Story stehen Nell und Steven, die gerade ein guenstiges Appartement im Lusman Arms bezogen haben, einem heruntergekommenen Hochhaus in Los Angeles. Vom ersten Tag an fuehlt sich Nell hoechst unwohl in den langen, spaerlich beleuchteten Fluren des Gebaeudes, nicht zuletzt wegen der seltsamen Geraeusche, die mitunter aus den Zimmern zu hoeren sind. Waehrend Steven als angehender Arzt staendig UEberstunden im der Klinik schieben muss, lernt seine Frau nach und nach ihre mitunter hoechst skurrilen Nachbarn kennen, von denen einige bald darauf spurlos verschwinden, darunter auch die junge Julia, mit der sich Nell gerade erst angefreundet hat. Der Fund einer alten Metalldose mit Haaren und menschlichen Zaehnen sowie die merkwuerdigen Zeichen und Symbole, die der Erbauer des Hauses auf allen Stockwerken hinterlassen hat, bestaerken Nell in ihrem Verdacht, dass etwas mit dem Lusman Arms ganz und gar nicht stimmt. Sie faengt an, ihre eigenen Nachforschungen anzustellen, und bald kommt sie der Wahrheit auf die Spur. Demnach war Lusman, der Erbauer des Komplexes, nicht nur Geschaeftsmann und Architekt, sondern auch Okkultist und ein Anhaenger schwarzer Magie, und was niemandem bisher aufgefallen ist, offenbaren die uralten Plaene des Gebaeudes: Demnach gibt es darin ein geheimes zweites Haus, und dessen einziger Bewohner ist alles andere als ein angenehmer Zeitgenosse...
Nicht zum ersten Mal spielen ein Gebaeude und seine Bewohner eine wichtige Rolle in einem Horrorfilm. ROSEMARY?S BABY und LE LOCATAIRE (dt. Der Mieter) von Roman Polanski sind gute Beispiele, ebenso THE HAUNTING OF HILL HOUSE, SHINING, THE SENTINEL und SEE NO EVIL. In THE TOOLBOX MURDERS gelingt es Hooper vom ersten Moment an, eine unheilschwangere Stimmung aufzubauen, die immer nur dann leidet, wenn der maskierte Killer zuschlaegt und seine Opfer mit Hammer, Bohrmaschine und anderen zweckentfremdeten Werkzeugen traktiert. Dass Hooper inzwischen alle Tricks und Kniffe der Spannungserzeugung perfekt beherrscht, beweisen die vielen Szenen, in denen er die Zuschauer gezielt in die Irre fuehrt und die Erwartungshaltung des Publikums bewusst taeuscht, um gleich darauf die Terror-Schraube umso heftiger anzudrehen.
Die Vorstellung eines verborgenen Hauses, dass so geschickt in dem grossen Gebaeude integriert ist, dass es noch nie bemerkt wurde, ist faszinierend und geht weit ueber die ueblichen Geheimzimmer und -gaenge hinaus. Die Idee dazu haette von H.P. Lovecraft stammen koennen, der in seiner Kurzgeschichte DIE RATTEN IM GEMAEUER sogar eine ganze unterirdische Siedlung beschreibt, und auch das dreieckige Treppenhaus, von oben gefilmt, wirkt allein aufgrund seiner Form so widernatuerlich, als entstamme es ebenfalls Lovecrafts Phantasie. Die Behausung des Killers selbst hingegen koennte auch das Refugium der Sawyer-Familie aus den CHAINSAW-Filmen sein. UEberall liegen, sitzen oder haengen Leichen in unterschiedlichen Stadien des Verfalls, wie einst in den Gewoelben unterhalb des Vergnuegungsparks. Warum all diese Menschen sterben mussten, wird leider bis zum Ende des Films ebenso wenig klar wie das Schicksal des Killers. Spekulierte Hooper womoeglich auf eine Fortsetzung?
Es gab bereits 1978 einen Film mit dem Titel THE TOOLBOX MURDERS (dt. Der Bohrmaschinenkiller) aehnlichen Inhalts, der eindeutig von Hoopers THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE inspiriert war. Hooper drehte somit das Remake eines Schockers, fuer den wiederum sein Werk Pate gestanden hat.
THE TOOLBOX MURDERS hat mehr zu bieten als den ueblichen Body Count, man haette allerdings noch einiges aus der Grundidee herausholen koennen, und die obligatorischen Grausamkeiten wirken etwas fehl am Platze. Horror-Fans duerften dennoch auf ihre Kosten kommen.