Abenteuer Wetter [2 DVDs] DVD

Dieses Set besteht aus 2 DVDs, wobei sich auf jeder Disc 2 Episoden befinden. Dabei werden die Themen Wind, Wasser, Kälte, und Hitze behandelt, die Spieldauer pro Episode beträgt ca. 44 Minuten. Diese Dokumentationsreihe versucht, vier wesentliche für das Wetter relevante Faktoren darzustellen, wobei der Fokus hier auf historischen Ereignissen mit gravierenden Folgen für die betroffene Bevölkerung liegt. Das Ganze ist m. E. ansprechend gestaltet und sehr verständlich – auf Grund der Komplexität des Themas (z. B. chaotische Systeme) könnte man wahrscheinlich auch sonst nicht ein so breites Publikum erreichen.

Wind (Disc 1): Der Moderator nimmt uns auf eine Reise vom Äquator bis zu den Polen mit, wobei u. a. auf die Kalmen und den Jetstream eingegangen wird. Die verheerenden Auswirkungen von Winden dokumentieren die Schäden des Hurrikans Andrew, der 1992 Florida heimsuchte, sowie ein F5-Tornado, als sich eine sog. Superzelle mit dem Jetstream vereinigte. Um die Kraft des Windes zu demonstrieren, wagt der Moderator sogar einen Selbstversuch in einem Windkanal – sehr beindruckend. Eine weitere Tragödie fand 1979 statt, als ein Orkan mit voller Wucht die Teilnehmer des berühmten Fastnet-Race traf und etliche Todesopfer unter den Seglern forderte. Zu guter Letzt wird ein Phänomen präsentiert, dem man auf Anhieb eigentlich gar nicht zutraut, das Wetter auf unserem Planten beeinflussen zu können – der Sonnenwind. Die Bilder von Polarlichtern (sog. Auroras) stellen aus meiner Sicht ein Highlight dieses Beitrags dar.

Wasser (Disc 1): Erste Station ist die Stadt Bergen in Norwegen, die "berühmt" für lange und ergiebige Niederschläge ist – der Rekord steht bei sage und schreibe 83 Tage Regen in Folge. Danach wird die Bedeutung der Meeresströmungen, die an den Polen ihren Ursprung haben, hervorgehoben und auf den Monsun in Indien eingegangen. Anschließend sehen wir eine Region in Texas, die dermaßen unter Regenarmut leidet, dass Farmer zur Rettung ihrer Ernte auf Flugzeuge zurückgreifen, die Silberjodid in den Wolken freisetzen, um die Wolken zum Abregnen anzuregen. Die zerstörerische Seite wird am Beispiel des Hurrikans Mitch aufgezeigt, der 1998 in der Karibik wütete, insbesondere auf Honduras. Zum Schluss lernen wir noch den Golfstrom kennen, mit seinen positiven Auswirkungen auf unser europäisches Klima. Dieser Beitrag endet mit einem weiteren sehr beeindruckenden Selbstversuch des Moderators, der sich in einer Talsperre der Kraft des Wassers aussetzt.

Kälte (Disc 2): Zu Beginn werden die Polarwinde in der Arktis sowie das Leben der Inuit auf Grönland gezeigt. Anschließend unternimmt der Moderator in einer Kältekammer einen weiteren äußerst beeindruckenden Selbstversuch, um die Auswirkungen von tiefen Temperaturen auf den menschlichen Körper zu demonstrieren. Das Prinzip der sog. "gefühlten Kälte" wird in einer Wetterstation auf dem Mount Washington vorgeführt. Einen Großteil dieses Beitrags nehmen jedoch zwei Naturkatastrophen in Anspruch – 1993 wurde New York State von einem Blizzard heimgesucht; Ähnliches geschah 1998 in Kanada, als ein Eissturm aus unterkühltem Regen innerhalb von ein paar Tagen nahezu die komplette Infrastruktur zusammenbrechen ließ. Mit der Betrachtung von Eiskristallen und Schneeflocken erfolgt dann die Überleitung zu den Lawinen, u. a. mit dem verheerenden Unglück 1999 in Galtür. Dieser Beitrag endet mit der dramatischen Situation von Gletschern, hier am Beispiel des Argentier-Gletschers in den Alpen verdeutlicht, auf Grund der globalen Erwärmung als Folge des Klimawandels.

Hitze (Disc 2): Die Reise beginnt am Äquator, wo wir im tropischen Regenwald von Belize einen Eindruck des dort vorherrschenden Klimas bekommen. Falls jedoch dieses tropische Wetter in unsere Breiten gelangt, wie z. B. 1995 in Chicago, sind die Auswirkungen (ca. 500 Tote) fatal. Natürlich dürfen in einem solchen Beitrag die Wüsten auf unserem Planeten nicht fehlen – daher wird auch die Sahara vorgestellt. Interessant fand ich dabei, dass vor vielen Jahren in Libyen der Hitzerekord mit unglaublichen 58 Grad Celsius erreicht wurde. Dass sich unter dem meterhohen Sand der Sahara auch noch andere Landschaftsformen befinden, wird durch Aufnahmen des Spaceshuttles Columbia aus dem Jahre 1981 ersichtlich. Beindruckend sind des Weiteren die Bilder eines Staubsturms, der 1983 die australische Großstadt Melbourne traf. Die Überleitung zur Karibik geschieht an Hand des Saharastaubs, über den Atlantik getragen durch Winde. Dort wird kurz auf die Gefahr von Sonnenbränden eingegangen, bevor Blitze thematisiert werden. Nach einer faszinierenden Sequenz von Blitzen, beobachtet aus dem All, unternimmt der Moderator einen weiteren Selbstversuch – dieses Mal in einem sog. Faradayschen Käfig. Daran schließt sich ein ungewöhnlicher Bericht einer Frau an, die sage und schreibe schon drei Mal vom Blitz getroffen wurde. Unsere Reise endet schließlich auf Hawaii, wo eine Messstation (mit dem Ultramat 3) Daten bzgl. des Klimawandels sammelt. Ein Rückblick auf die 4 gezeigten Beiträge (Wind, Wasser, Kälte, Hitze) rundet das Ganze ab.

Zu kritisieren ist, dass es leider überhaupt kein Bonusmaterial auf den beiden DVDs gibt.