Vier Schwestern [2 DVDs] DVD

absolut Medien GmbH


Release:
09.03.2018
Laufzeit:
264 Minuten
FSK:
ab 18 Jahre
Mehr Infos:
EAN:
9783848820078
Bild:
16:9
Ton:
Originalfassung DD Stereo, Deutsch DD Stereo
Sprache:
Originalfassung, Deutsch
Land:
Frankreich
Jahr:
2017

Vier Schwestern [2 DVDs]

Vier Schwestern
1. Der Hippokratische Eid
2. Zum lustigen Floh
3. Baluty
4. Arche Noah

Aus bisher unveröffentlichtem SHOAH Material schuf Claude Lanzmann die Reihe VIER SCHWESTERN. Die Holocaust Überlebenden Ruth Elias, Ada Lichtman, Paula Biren, Hanna Marton, erzählen darin ihre bedrückende Geschichte: Eine Schwangere gerät an den KZ-Arzt Josef Mengele, eine junge Frau wird Ghettopolizistin in Lodz, eine Sobibor Insassin kann beim Aufstand am 14.10.1943 fliehen, eine junge Ungarin wurde mittels Freikauf gerettet. Vier eindrückliche Zeugnisse zur Barbarei des Nationalsozialismus.

Vier Schwestern – Der Hippokratische Eid
Ruth Elias war 17, als Reichswehr und SS am 15. und 16. März 1939 die Tschechoslowakei besetzten. Drei Jahre lang wurde ihre Familie von Bauern versteckt, bis sie im April 1942 denunziert und nach Theresienstadt deportiert wurde. Im Winter 1943 stellte Ruth fest, dass sie schwanger war. Kurz darauf wurde sie nach Auschwitz deportiert. Im Juni 1944 wurden tausend willkürlich ausgewählte Frauen zur Beseitigung der Trümmer einer zerbombten Raffinerie nach Hamburg geschickt. Ruth, zu dieser Zeit schon im achten Monat schwanger, gelang es, in diese Gruppe aufgenommen zu werden, was zunächst ihre Rettung war. Doch die junge Frau wird als Schwangere erkannt und nach Auschwitz zurückverfrachtet, in die furchtbare Obhut des KZ-Arztes Josef Mengele. In Auschwitz hat sie ihr Kind zur Welt gebracht. Mengele ließ ihre Brust bandagieren. Das Baby sollte nicht genährt werden. Bevor KZ-Arzt Josef Mengele ihr Kind töten konnte, tat sie es selbst.

Vier Schwestern – Zum lustigen Floh
Ada Lichtman traf das Grauen der Naziherrschaft unvermittelt: Als die deutschen Soldaten in Polen einmarschierten, verschleppten sie jüdische Männer aus der Kleinstadt Wieliczka in der Nähe von Krakau in ein Waldstück und richteten sie dort hin. Anschließend ordneten sie die blutverschmierten Leichen wie in einem makabren „Kunstwerk“ im Halbkreis so auf dem Boden an, dass sich ihre Füße berührten und die Köpfe nach außen zeigten. Ab diesem Tag fragte sich Ada nicht, ob sie überleben, sondern nur noch, wie sie sterben würde. Sie kam ins Vernichtungslager Sobibor, in dem insgesamt 250.000 Juden in Gaskammern ermordet wurden. Ada gelangt es, beim Aufstand am 14. Oktober 1943 zu fliehen. Sie gehört zu den knapp 50 Lagerinsassen, die bis Kriegsende überlebten.

Vier Schwestern – Baluty
Aus dem jüdischen Ghetto in Lodz sind zahlreiche Dokumente, Tagebuchaufzeichnungen und sogar einige Fotos erhalten, aber nur wenige Aussagen von Überlebenden. Umso bedeutender sind die Erzählungen von Paula Biren, die damals der weiblichen Ghettopolizei angehörte und das Geschehen scharf beobachtete und klug einzuordnen wusste. In Polen gab es Hunderte Ghettos, von denen das in Lodz am längsten bestand. Es wurde mit harter Hand von Mordechai Chaim Rumkowski geführt. Der Leiter des Judenrates, von den Bewohnern auch „König Chaim“ genannt, war überzeugt, dass er einen Teil der Juden retten könnte, indem er sie zu unverzichtbaren Arbeitskräften für die Deutschen machte.

Vier Schwestern – Arche Noah
Als die Nazis 1944 mit der Deportation ungarischer Juden begannen, verhandelte der Leiter des Hilfs- und Rettungskomitees Rudolf Kastner mit Adolf Eichmann und bot diesem ein Lösegeld pro Person. Kastner erhöhte den Preis so lange, bis Eichmann einwilligte, Juden gegen Geld freizulassen. Ein Spezialtransport fuhr von Budapest über Bergen-Belsen in die Schweiz. Hanna Marton gehörte zu den 1.684 Juden des Konvois, die so dem sicheren Tod entkamen. Zeitgleich wurden nach der grausamen Vernichtungslogik der Nazis im Gegenzug 450.000 ungarische Juden in den Gaskammern von Birkenau ermordet beziehungsweise bei lebendigem Leib im Freien verbrannt.

CLAUDE LANZMANN
1925 als Sohn assimilierter Juden in Paris geboren, schließt sich Lanzmann 1943 als Gymnasiast in Clermont-Ferrand der Résistance an. Nach dem Krieg Studium der Philosophie und Literatur. 1947 Universitätsabschluss in Tübingen, 1948/49 Dozentur an der FU Berlin. Anfang der 1950er Jahre Beginn seiner journalistischen Tätigkeit mit einer Serie von Reportagen über den Alltag in der DDR, die in Le Monde erscheinen. Seit 1952 und seit seiner Begegnung und engen Freundschaft mit Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir ständiger Mitarbeiter, später Herausgeber der von ihnen gegründeten politisch-literarischen Zeitschrift Les Temps Modernes. Vehementes Engagement gegen die französische Algerien-Politik.
Ende der 1960er Jahre erste Film- und Fernseharbeiten. 1968/69 Fernsehreportage über den ›Abnutzungskrieg‹. Die Filmarbeit wird Lanzmanns intensive Auseinandersetzung mit Israel über die Jahre stetig vertiefen. Sein Kinofilmdebüt WARUM ISRAEL (1973), mit dem er sich gänzlich vom Fernsehen löst und zu einer eigenen Filmsprache findet, ist eine fragend-heitere Annäherung an die noch junge Nation. Nach dem Erfolg seines Erstlings bittet das israelische Außenministerium Lanzmann um einen Film über die Judenvernichtung, ohne zu wissen, worauf es sich einlässt. Die ursprüngliche Auftragsarbeit wird jeden vorgesehenen Rahmen sprengen: Im Sommer 1973 Beginn der Arbeit an SHOAH den er 1985 – also fast 12 Jahre später – fertig stellt. Biografisch ein Abenteuer mit offenem Ausgang, cineastisch und historisch ein Großereignis, das die Grenzen des Dokumentarfilms radikal verschiebt und weltweit größte Anerkennung findet. Nicht nur für die Washington Post stellt die 9 ½ stündige Spurensuche mit Opfern, Tätern und Statisten der Judenvernichtung im Nationalsozialismus »Das Filmereignis des Jahrhunderts!« dar. Das ist nicht mehr der gängige Versuch, mittels Archivmaterial die historischen Ereignisse zu rekonstruieren und faktisch zu beglaubigen, noch geht es darum, die Ermordung des europäischen Judentums à la Spielberg fiktional in den Blick zu bringen. Lanzmann findet mit seiner Ausnahme-Dokumentation vielmehr zu einer ganz eigenen Form filmischen Gedenkens, indem er alles auf die Vergegenwärtigung in den Körpern und Stimmen seiner Zeugen setzt und auf die stumme Untröstlichkeit der Orte der Vernichtung, über die inzwischen Gras gewachsen ist.
Nach WARUM ISRAEL und SHOAH stellt er 1994 mit TSAHAL seinen Film über die israelischen Streitkräfte fertig, den letzten Teil seiner jüdischen Trilogie. Ein Abschluss, und doch kein Ende: Das Mittelstück der Trilogie, sein Hauptwerk SHOAH, erweist sich fortan buchstäblich als Lebenswerk – »als unerschöpfliche Quelle«. Durch die schiere Menge an gedrehtem Material mit den unterschiedlichsten Zeugen nämlich hat dieses Jahrhundert-Filmprojekt, das so folgenreich auf die Modi der dokumentarischen Absicherung durch Archivdokumente verzichtet,gleichwohl selbst wichtiges Archivmaterial produziert: rund 200 Stunden nicht verwendete Film-Interviews mit zahlreichen inzwischen verstorbenen Zeugen – einige davon bekannt aus SHOAH (i. e. Outtakes der verarbeiteten Gespräche), aber auch eine Vielzahl weiterer Interviews, die während der Konstruktion des Films ganz aufgegeben wurden und die nun im United States Holocaust Memorial Museum verwahrt und öffentlich zugänglich gemacht werden.

Über eine Dekade ließ der Regisseur nach der Premiere von SHOAH verstreichen, bevor er sich daran machte, aus dieser Flut an Rohmaterial behutsam weitere Nebenarme auszuwählen und neue Filme zu schaffen, um das Gedrehte erneut zum Sprechen zu bringen. Das reine Dokument dient ihm dabei stets nur als Zündung für neue filmische Konstruktionen. Diesmal nicht als kunstvoll ineinander verwobener Chor von Stimmen: Er wählt sich jeweils einen Kronzeugen, bereist die Orte erneut und beleuchtet ein Thema, das den strengen Rahmen von SHOAH – dieser heillosen Fürsprache für die Toten – gesprengt hätte: das Versagen der Hilfsorganisation (EIN LEBENDER GEHT VORBEI, 1997), der Heldenmut des jüdischen Aufstands (SOBIBOR, 14. OKTOBER, 16 UHR, 2001), das ungläubige Wissen der ›freien Welt‹ (DER KARSKI-BERICHT, 2010) – und zuletzt mit DER LETZTE DER UNGERECHTEN (2013): die unlösbaren moralischen Konflikte der ›Judenältesten‹. Und jetzt: VIER SCHWESTERN: Es sind dies ebenso eigenständige Werke der Filmkunst wie Fortschreibungen des Hauptwerks.

»Ehrlich gesagt hätte ich nicht geglaubt, nach SHOAH noch einen Film zu drehen, nach diesem epischen Film mit einem einzigen Hauptdarsteller: dem Tod. … So übergab ich alles nicht verwendete Rohmaterial dem Holocaust Museum in Washington, damit es sicher verwahrt würde. Ich hatte auch zunächst keine Kraft weiterzumachen. Vor einigen Jahren jedoch entschied ich
mich, erneut auf das Material zurückzugreifen, SHOAH ist in gewisser Weise ein Film, der kein Ende hat, ein unendlicher Film. … eine fortwährende Schöpfung.« Claude Lanzmann

Pressezitate:

“Lanzmanns Filme sind Fundgruben für die Ewigkeit!” (Tagesspiegel, 23.1.2018)

“Wir sagen Holocaust-Überlebende. Ruth Elias macht uns klar, wie falsch diese Redeweise ist. Wer den Holocaust überlebte, hat zig Situationen überlebt, in denen er leichter hätte sterben können. Er hat auch seine Erschöpfung, die Zerschlagung seines Lebenswillens immer wieder überleben müssen. Lanzmann nimmt sich Zeit, wir erfahren Minute für Minute, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, für das Hin und Her, für Kleinigkeiten, für kleine Unterschiede. Lanzmann lehrt uns zuzuhören. Wir lernen, aufmerksam zu sein. Wir lernen das, weil Ruth Elias uns mit jeder Wendung eine andere Sicht zeigt, weil wir langsam merken, dass wenn sie uns von der Judenvernichtung berichtet, sie uns etwas über das Leben selbst erzählt. Seine Zerbrechlich- und seine Zähigkeit.”
(Frankfurter Rundschau)

“Der Film mit Ada Lichtman zeigt, wie Claude Lanzmann mit der ihm eigenen Methode die Grenzen eines Interviews immer wieder überschreitet. Ada Lichtman schneidert beim Erzählen Kostüme – so wie sie es einst im Vernichtungslager Sobibor getan hatte, wo sie die Puppen ermordeter jüdischer Kinder neu einkleidete. Die SS-Leute schenkten das Spielzeug ihren Kindern.” (Berliner Zeitung)
Bonus
Inklusive Originalfassung;

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