Die Liebe des Plato Gay Buch / Magazin
Männerschwarm
FSK:
Altersfreigabe unbekannt / ungeprüft
Mehr Infos:
Land:
Deutschland
Kunden, die diesen Film gekauft haben, kaufen auch
Die Liebe des Plato
Leopold von Sacher-Masoch
Roman
herausgegeben und
mit einem Nachwort versehen
von Michael Gratzke
geb., 120 S.
(ab 11.11.04)
ISBN 3928983962
Leopold von Sacher-Masoch gehört zu jener Kategorie osteuropäischer Literatur, die mit dem alten k.u.k.-Österreich untergegangen und weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Mit seinen "Galizischen Geschichten" war Sacher-Masoch ein überaus erfolgreicher Autor, bis Richard von Krafft-Ebing in seiner berüchtigten "Psychopathia Sexualis" eine Art Rufmord an ihm beging und die erotische Lust am Schmerz als "Masochismus" bezeichnete. Das exotische slavische Ambiente seiner Novellen ist für den heutigen Leser das Zeugnis einer Welt, die es nicht mehr gibt.
Sein Held Henryk von Tarnow ist wie Sacher-Masoch galizischer Adeliger. In Briefen an seine Mutter erzählt er von einer geheimnisvollen Affäre mit dem zarten, durchgeistigten Anatol, dem Bruder einer faszinierenden Moskowiterin, die er in seiner Garnisonsstadt kennen gelernt hat. Die platonische Suche nach der Schönheit der Seele hat Henryk zum erklärten Weiberfeind werden lassen, weshalb die schöne Frau sich als Mann verkleidet, um seine Liebe zu erringen. Für ein paar Monate fällt Henryk auf diesen Trick herein: "Anatol trägt hohe Stiefel, ein weites, faltiges Kleid nach russischem Schnitt von schwarzem Tuche, sein Haar ist blond. - Und er ist schön, aber seine Seele ist noch schöner." In einem Gespräch über Goethes "Werther" kommt es jedoch zum Bruch zwischen den beiden.
Was in dieser Novelle vorgeführt wird, ist eine Variation auf die Liebe des Werther. Anstatt sich von der aussichtslosen Beziehung zu Lotte in den Selbstmord treiben zu lassen, entscheidet dieser Werther sich für den klugen Albert. Und wir lesen davon, wie ein Mann schwul wird, indem er keinen Sex hat. Am Ende lebt Henryk zusammen mit einem ruhigen, klugen deutschen Offizier in zwei kleinen Häuschen auf dem Lande sein eigenes Idyll. "Die Liebe des Plato" ist eine verzauberte und einigermaßen skurrile Geschichte, die es verdient, wiederentdeckt zu werden.
Leopold Ritter von Sacher-Masoch wurde 1836 in Lemberg geboren. Nach einer frühen Habilitation als Geschichtswissenschaftler entschloß er sich, Schriftsteller zu werden. Seine Werke behandeln oft historische Themen, beschreiben die galizische Heimat und jüdisches Leben. Sein Nachruhm beruht überwiegend auf literarischen Darstellungen grausamer Frauen ("Venus im Pelz"). Sacher-Masoch starb 1895 in Lindheim.
Roman
herausgegeben und
mit einem Nachwort versehen
von Michael Gratzke
geb., 120 S.
(ab 11.11.04)
ISBN 3928983962
Leopold von Sacher-Masoch gehört zu jener Kategorie osteuropäischer Literatur, die mit dem alten k.u.k.-Österreich untergegangen und weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Mit seinen "Galizischen Geschichten" war Sacher-Masoch ein überaus erfolgreicher Autor, bis Richard von Krafft-Ebing in seiner berüchtigten "Psychopathia Sexualis" eine Art Rufmord an ihm beging und die erotische Lust am Schmerz als "Masochismus" bezeichnete. Das exotische slavische Ambiente seiner Novellen ist für den heutigen Leser das Zeugnis einer Welt, die es nicht mehr gibt.
Sein Held Henryk von Tarnow ist wie Sacher-Masoch galizischer Adeliger. In Briefen an seine Mutter erzählt er von einer geheimnisvollen Affäre mit dem zarten, durchgeistigten Anatol, dem Bruder einer faszinierenden Moskowiterin, die er in seiner Garnisonsstadt kennen gelernt hat. Die platonische Suche nach der Schönheit der Seele hat Henryk zum erklärten Weiberfeind werden lassen, weshalb die schöne Frau sich als Mann verkleidet, um seine Liebe zu erringen. Für ein paar Monate fällt Henryk auf diesen Trick herein: "Anatol trägt hohe Stiefel, ein weites, faltiges Kleid nach russischem Schnitt von schwarzem Tuche, sein Haar ist blond. - Und er ist schön, aber seine Seele ist noch schöner." In einem Gespräch über Goethes "Werther" kommt es jedoch zum Bruch zwischen den beiden.
Was in dieser Novelle vorgeführt wird, ist eine Variation auf die Liebe des Werther. Anstatt sich von der aussichtslosen Beziehung zu Lotte in den Selbstmord treiben zu lassen, entscheidet dieser Werther sich für den klugen Albert. Und wir lesen davon, wie ein Mann schwul wird, indem er keinen Sex hat. Am Ende lebt Henryk zusammen mit einem ruhigen, klugen deutschen Offizier in zwei kleinen Häuschen auf dem Lande sein eigenes Idyll. "Die Liebe des Plato" ist eine verzauberte und einigermaßen skurrile Geschichte, die es verdient, wiederentdeckt zu werden.
Leopold Ritter von Sacher-Masoch wurde 1836 in Lemberg geboren. Nach einer frühen Habilitation als Geschichtswissenschaftler entschloß er sich, Schriftsteller zu werden. Seine Werke behandeln oft historische Themen, beschreiben die galizische Heimat und jüdisches Leben. Sein Nachruhm beruht überwiegend auf literarischen Darstellungen grausamer Frauen ("Venus im Pelz"). Sacher-Masoch starb 1895 in Lindheim.