Lederhandbuch Gay Buch / Magazin
Quer Verlag
Release:
01.10.1998
FSK:
Altersfreigabe unbekannt / ungeprüft
Mehr Infos:
Land:
Deutschland
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Lederhandbuch
Von der "Bibel in schwulen SM Kreisen" spricht begeistert der herausgebende Querverlag, der Larry Townsends Lederhandbuch II" als "neues Testament der Lederszene" anpreist. Konkret geht es in diesem Band um Fortgeschrittenen-SM, Szeneeinstieg und -umfeld, Analpraktiken und Rollenwechsel. Und ebenso wie in Teil I geizt der Autor nicht mit Praxisberichten und deutlichen Erklärungen.
Interessant sind Themen wie "Langzeitfesselungen", "Aktionen & Reaktionen", "psychische Aspekte bei Rollenspielen" und "spezielle Fetische". Außerdem findet sich neben gesundheitlichen Hinweisen eine Auswertung der Umfrage aus Band I, die aufschlussreiche, wenn auch nicht repräsentative Einblicke in die SM-Sexualität von 18- bis 70-jährigen Homosexuellen gibt.
Dennoch: Larry Townsends Bücher sollten mit wachem Kopf gelesen werden. Er schreibt offen und konkret, fügt viele Erlebnisberichte ein und zeigt Sadomasochismus sinnlich. Eine Herangehensweise, die sich durchaus positiv von anderen trockenen Regelwerken abhebt. Auf der anderen Seite stellt der Autor aber zwischen den Zeilen einige verallgemeinernde Äußerungen auf, die sich den Vorwurf einer eingeschränkten SM- und Top-Sicht gefallen lassen müssen. Er ist nicht der erste Autor, bei dem jahrzehntelange Erfahrung neben aller Lust auch einige angestaubte Reglements mitliefert.
Ebenso zwiespältig ist wohl seine diskussionswürdige Gratwanderung zwischen "freier Sexualität" und "moralisch/gesetzlichen Notwendigkeiten" zu sehen. So existieren leider mehrere verharmlosende Textstellen zu "Drogen" oder "jungen Sadomasochisten", die Townsend zwar relativiert, die aber zu Recht nicht jedermanns Ansichten treffen dürften. Auch die Daten im Adressanhang weisen bedauerlicherweise vermeidbare Recherchefehler auf. Fazit: Townsends Lederhandbücher I und II sind anregend und informativ und sicherlich handelt es sich um ein wichtiges Standardwerk der schwulen SM-Szene. Dennoch empfiehlt es sich bei der Lektüre skeptisch zu bleiben und ihren Anspruch auf Bibelwert persönlichen Kriterien zu unterstellen. --A. Schneider
Interessant sind Themen wie "Langzeitfesselungen", "Aktionen & Reaktionen", "psychische Aspekte bei Rollenspielen" und "spezielle Fetische". Außerdem findet sich neben gesundheitlichen Hinweisen eine Auswertung der Umfrage aus Band I, die aufschlussreiche, wenn auch nicht repräsentative Einblicke in die SM-Sexualität von 18- bis 70-jährigen Homosexuellen gibt.
Dennoch: Larry Townsends Bücher sollten mit wachem Kopf gelesen werden. Er schreibt offen und konkret, fügt viele Erlebnisberichte ein und zeigt Sadomasochismus sinnlich. Eine Herangehensweise, die sich durchaus positiv von anderen trockenen Regelwerken abhebt. Auf der anderen Seite stellt der Autor aber zwischen den Zeilen einige verallgemeinernde Äußerungen auf, die sich den Vorwurf einer eingeschränkten SM- und Top-Sicht gefallen lassen müssen. Er ist nicht der erste Autor, bei dem jahrzehntelange Erfahrung neben aller Lust auch einige angestaubte Reglements mitliefert.
Ebenso zwiespältig ist wohl seine diskussionswürdige Gratwanderung zwischen "freier Sexualität" und "moralisch/gesetzlichen Notwendigkeiten" zu sehen. So existieren leider mehrere verharmlosende Textstellen zu "Drogen" oder "jungen Sadomasochisten", die Townsend zwar relativiert, die aber zu Recht nicht jedermanns Ansichten treffen dürften. Auch die Daten im Adressanhang weisen bedauerlicherweise vermeidbare Recherchefehler auf. Fazit: Townsends Lederhandbücher I und II sind anregend und informativ und sicherlich handelt es sich um ein wichtiges Standardwerk der schwulen SM-Szene. Dennoch empfiehlt es sich bei der Lektüre skeptisch zu bleiben und ihren Anspruch auf Bibelwert persönlichen Kriterien zu unterstellen. --A. Schneider