Another Code - Two Memories Nintendo DS

Das Mädchen Ashley bekommt anlässlich ihres 14. Geburtstages einen Brief von ihrem Vater, in dem er sie auf eine Insel einlädt, um mit zu feiern. Daran mag im ersten Moment nichts ungewöhnliches sein, doch Ashley glaubt seit ihrem dritten Lebensjahr, dass ihr Vater tot wäre! Voller Neugierde reist sie also zusammen mit ihrer Tante zu der Insel. Doch anstatt eines Festkomitees erwartet sie nichts als eine einsame Gegend. Und als dann auch noch ihre Tante spurlos verschwindet, begibt Ashley sich alleine auf die Suche nach ihrem Dad. Zum Glück wird sie dabei zum einen von einem kleinen Gerät DAS, mit dem sie u.a. Fotos schießen kann (und das einem Nintendo DS zum verwechseln ähnlich aussieht **zwinka**) und zum anderen von dem Geist einen toten Jungen, der nach einer Weile nicht mehr von ihrer Seite weicht, unterstützt. Zusammen ergründen Sie die Geheimnisse der Insel und stoßen dabei auf ungeklärte Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit...

Dabei begegnen ihnen aber nicht unzählige Monster bzw. Terroristen, die sie mit einem Maschinengewehr platt machen, sondern sie müssen Rätsel lösen, um an ihr Ziel zu kommen. Ja, hier braucht man also Köpfchen statt roher Gewalt – willkommen also bei einem waschechten Adventure! OW YES! Obwohl ich auch gerne Action- oder Rollenspiele zocke, sind mir Adventures seit meiner Kindheit doch immer die Liebsten gewesen. Und es ist sehr schön zu sehen, dass dieses todgeglaubte Genre doch immer wieder richtige Hochkaräter wie dieses hier liefert. „Another Code“ ist aber nicht nur ein sehr gutes Beispiel für ein gelungenes Adventure, sondern auch ein Spiel, das im Gegensatz zu vielen anderen Games für das Nintendo DS, gekonnt die Funktionen des Handhelds ausnutzt: Auf dem unteren Bildschirm bewegt man sich in einer „von oben“-Ansicht durch das 3D-Terrain, während man oben schick gezeichnete Standbilder der Umgebungen betrachten kann. Ist darauf etwas besonders interessantes zu sehen, so schiebt man das Bild einfach nach unten, um dann mittels des Touchscreens alles nach wichtigen Objekten abzusuchen. Außerdem darf man dank des berührungsempfindlichen Schirms z.B. eine Kugel nach oben werfen oder eine Kurbel drehen. Aber auch das Mikrofon kommt nicht zu kurz, wenn man etwa Staub von einem alten Gemälde wegpustet. Besser geht die Verwendung der Features also kaum! Und gerade dadurch wirken viele der Rätsel richtig erfrischend und machen Spaß, da man die Handhabung so noch von keinem anderen Adventure kennt. Auf der PSP etwa wären solche innovativen Ideen nicht umsetzbar.

Aber mich haben auch einige Kleinigkeiten an dem Spiel gestört. So kann ich es einfach nicht nachvollziehen, dass man im 21. Jahrhundert immer noch keine Sprachausgabe zu hören bekommt und einem stattdessen unzählige Textzeilen vorgesetzt werden, bei denen man genauso unzählige Male auf den Button klicken muss, damit der nächste Satz eingeblendet wird – und das ganze auch noch unterlegt mit einem auf Dauer nervigen „Trrrrr“-Sound. Außerdem kommt es vor, dass man ein Objekt mehrmals betrachtet – etwa, wenn man versucht, unterschiedliche Gegenstände damit zu kombinieren. Und bei sehr vielen dieser Objekte wird jedes mal eine Textzeile mit einer kurzen Beschreibung eingeblendet, die man wieder wegdrücken muss – einmal hätte auch gereicht. Und um noch einen dritten Punkt über die beiden Schirme – dafür wurde ich aber über die gesamte Länge sehr gut unterhalten.

Und das ist es ja, was ein gutes Adventure ausmacht. Zudem kommt noch die positive Kleinigkeit, dass es zwei Speicherplätze gibt, sodass auch eine zweite Person mal den DS in die Hand nehmen kann, um Selbst Rätsel zu lösen – ich finde das auch bei anderen Spielen sehr lobenswert. Unterm Strich ist „Another Code“ also ein sehr gutes Adventure, welches zudem beweist, dass sich dieses Genre auf dem DS wie zuhause fühlen kann. Ich hoffe daher, dass es noch mehr Vertreter auf dem Handheld geben wird – egal ob Remakes großer Klassiker oder neue Geistesblitze wie dieses hier.